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Vespa Touren

Meine Kurzerfahrungen zum Thema Rollerreisen: Ausnahme: Ihr seid mit dem Gespann unterwegs: Kauft Euch einen großen, bequemen, wasserdichten Tourenrucksack, der in allen möglichen Variationen höhenverstellbar sein sollte. Die schweren Teile gehören dort unten hinein. So kann das Gewicht hinten auf der Sitzbank aufliegen und man hat nicht die ganze Last permanent auf den Schultern. Nehmt reichlich 2-Taktöl mit ! Gerade auf Autobahnen kann man es fast nie kaufen und wenn, dann überteuert und in schrecklicher Qualität. Wenn wir touren, gehören wir nicht zu den Hamburg-Italien-in-einem-Rutsch-Fahrern. 300 – 400 Km pro Tag sind schon genug. ( für die PX Fraktion: wir fahren Oldies, also 70 Km/H ) Werkzeug & Teile: Kann ich nix sagen, das ist von Euren Fahrzeugen abhängig. Sehr schön und gleichwohl unpraktisch finde ich diese vorderen Gepäckträger.. Sie haben den Vorteil, daß man zusätzliches Gepäck nach vorne bringt, was den Roller stabiler fahren lässt, aber blöde zu bepacken sind.. Bei uns klemmen meißt nur Jacken und oder Regenkombis darunter.

Der nachfolgende Text wurde mir freundlicherweise von Dirk “PFEIFE” Böhm zur Verfügung gestellt; er hat auch das Copyright, auch auszugsweise zu diesem Text inne..Sollte sich jemnd auch auszugsweise daraus bedienen, werde ich das verfolgen..Viel Spass beim lesen.

Bekanntermaßen bin ich ein kontaktfreudiger und reiselustiger Mensch, dem nichts mehr Freunde macht, als anderen zuzuhören, wenn sie erzählen, wie schlecht es ihnen im Urlaub doch erging. Und wie freue ich mich dann, dass ich nicht weggefahren war. Der Reiselust meiner BH (man könnte fast schon von Reisesucht sprechen) und meinem ungeheuren Einfallsreichtum verdanke ich allerdings einige wichtige Erfahrungen, die ich gerne an Euch weitergeben will.

Der Blechrollerfahrer an sich braucht zwar Ruhe und Erholung, wie andere Menschen auch, aber muss er deshalb wegfahren? Oder vielleicht sogar fliegen? Bei unserem letzten Urlaubsstreit (wo fahren wir hin?) schlug ich meiner Freundin vor, den nächsten Urlaub mit einer Rundreise zu verbringen. Man könnte ja beispielsweise von hier nach Österreich fahren, je einen kurzen Stop bei Jockey’s Boxenstop und Stoffi’s Garage einlegen, eventuell in Wien die diesjährige Eurovespa besuchen, um dann weiter in den Süden zu fahren. Ich hatte das Werksmuseum von Piaggio in Pontadera für ein adäquates Ziel unserer Reise gehalten. Wenn meine Frau getobt oder Porzellan zerschlagen hätte, wäre ich damit fertig geworden, aber Tränen… Wenn es aus Augen tropft, hilft nicht einmal mehr Dichtmasse.

Wir fahren also in Urlaub. Und damit wären wir beim Thema ,,Blechrollerfahrer im Urlaub’’.

Unmengen von Problemen und Fragen sind zu lösen: Welchen und im Falle eines Autos mit Anhängerkupplung, wie viele Roller nimmt man mit? Welches und wie viel Öl nimmt man mit? Ist das Bier am Zielort teurer? Wie viele Roller gedenkt man unterwegs zu kaufen? Sollte man vielleicht die Frau das Auto (eventuell mit den Vespas auf dem Anhänger) fahren lassen, damit man selbst doch auf einem Roller vorausfahren kann? Immerhin könnte man dann noch einen Roller mehr mitnehmen, als auf den Anhänger passen. Wenn nein – warum nicht? Wo ist mein Notfallwerkzeugkasten? Wo ist am Urlaubsort der nächste Vespahändler?

Aus meinem überaus reichen Erfahrungsschatz hier einige der wichtigsten Tipps und Regeln, mit denen man immer wieder durchkommt:

1. Vespahändler haben grundsätzlich geschlossen, wenn ich Ersatzteile am nötigsten brauche. Oder sie führen kein gutes Zweitaktöl oder nur solches, das ich nicht mag. Oder das SAE30-Getriebeöl gibt es nur an Tankstellen, die Kundenbeziehungen hauptsächlich zu Motorrasenmäherbetreibern pflegen. Wir lernen also: Später meckern, oder vorher kaufen.

2. Spätestens an der Autobahntankstelle stelle ich fest, dass entweder das Werkzeug zu Hause liegen geblieben ist, oder keine Ersatztuningteile dabei sind. Plant man den Erwerb eines neuen Vergasers, ist eine Urlaubsfahrt die beste Gelegenheit: Man muss nur vergessen Haupt- und Nebendüsen einzustecken. Spezialisten überlassen das Packen sowieso dem Partner; so kann man sehr schön ein eventuell vorhandenes schlechtes Gewissen ausnutzen – so etwas würde ich allerdings nie tun!

3. Es gibt Urlaubsländer, die ausgesprochen kinderfreundlich sind, oder tierfreundlich oder sonnig oder gar alles zusammen. Es gibt allerdings nur sehr wenige Länder, in denen man als passionierter Blechpilot unbesorgt Urlaub machen kann. Meine Frau würde niemals irgendwo Urlaub machen, wenn es im Ort keine Boutiquen, Cafés oder Restaurants gäbe. Von mir wird erwartet, dass ich mein Material importiere. Habt Ihr mal versucht, an der türkischen Riviera gutes Kaltmetall oder Motul 600 zu kaufen? Man kommt auf jeden Fall weit herum und lernt, wie schnelllebig ein Vespamotor ohne Getriebeöl sein kann.

4. Man sollte nie planen, im Urlaub Roller und/oder Teile für dieselben kaufen zu wollen. Nie! Denn Enttäuschungen können sehr schmerzhaft sein. Ich erinnere mich an einen Urlaub in Südspanien. Dort gab es wirklich alles, was der Mensch zum Überleben braucht. Den nächsten Piaggiohändler gab es in einer Entfernung von 35 km. Dort musste ich mit ansehen, wie sich ein Holländer und ein Belgier um die letzte Dose Getriebeöl stritten (wieder das verflixte SAE30). Ich flüsterte dem Verkäufer zu: “Ich zahle das Doppelte!” – Als ich den Laden verließ, schlugen sie immer noch aufeinander ein. Als ich dann in einem Cafe stolz meine Beute zeigte, meinte ein einheimischer Gast, das mache der José immer so: Nur eine billige Flasche Öl im Laden und die Kunden rennen ihm die Bude ein. Manche Verrückte würden sogar das Doppelte zahlen.

5. Niemals saubere Vergaser oder Motorgehäuse mit in den Urlaub nehmen! Solche Fehler sind ausschließlich bei Anfängern zu beobachten. Ich gehe immer grundsätzlich am ersten Abend im Hotel mit meiner Ersatzteilkiste zum Schuhputzautomaten. Für diesen Zweck besitze ich einen hochwertigen Aluminium-Camping-Klapphocker und lasse meinen Ersatzteilen die ihnen gebührende Pflege zukommen. Die farblose Schuhcreme ist sehr zu empfehlen; sie hat hervorragende Poliereigenschaften, die mit ihr behandelten Vergaser sehen danach “wie neu” aus.

6. Probleme gibt es häufig mit Zubehörteilen wie Luftfiltern und mit Reinigungsmitteln. Für beides kennt der erfahrene Reisende gute Lösungen. Die Filter von handelsüblichen Wasserhähnen (in Fachkreisen Perlatoren genannt) passen hervorragend auf die Bohrung der Standard-Si-Vergaser. Üblicherweise muss man hierzu lediglich nach 23.00 Uhr die Nassräume des Campingplatzes besuchen. Mit Reinigungsmitteln ist es nicht ganz so einfach, aber auch hier hat mein Erfindungsgeist eine Lösung gefunden. Bei Tisch (Abendessen) wird etwas Salz in ein kleines Gefäß gefüllt, auf dem Hotelzimmer mischt man das Salz mit etwas Zahnpasta und schon hat man eine hervorragende Schleifpaste. Abends wird in der Bar füllt man sich etwas der hochprozentigen Inhalte seiner Gläser in ein kleines Filmdöschen. Werden, vor der samstäglichen Rollerreinigung, Insektenreste auf dem Beinschild nun mit etwas Alkohol vorbehandelt; mittels eines Strohhalms wird der Inhalt einiger Filmdöschen Wodka, Whiskey oder ähnlicher Essenzen angesaugt und ein klein wenig davon benutzt, um das angetrocknete Getier einzuweichen. Es könnte sein, dass der Rollerfahrer während des Applikationsvorganges mit diesen Reinigungsmitteln oral in Kontakt kommt. Deshalb rate ich von Sprit ab und benutze am liebsten feinen, schottischen Single Malt Whisky. Ich würde natürlich nie meinen persönlichen Genuss vor das Wohl meiner Roller stellen und vermeide das Schlucken der Flüssigkeit, wo immer ich kann. Da kann sich sicher jeder Vorstellen, dass nun diese Vorgehensweise einiges Aufsehen erregt (vor allem das Abfüllen der Reinigungssubstanzen an der Hotelbar). Aus diesem Grund wird der erfahrene Blechrollerfahrer seine Begleitung so platzieren, dass er gewissermaßen im Windschutz ihrer Persönlichkeit operieren kann.

Solchermaßen vorbereitet verliert ein Urlaub viel von seinem Schrecken für den Vespafahrer, ja man könnte ihm sogar positive Aspekte abgewinnen. – Was tut man nicht alles für die Erholung … und den Frieden in den heimischen vier Wänden

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